Informationen zum Ausbau der K1914

In diesen Sommerferien beginnt der Ausbau der Kreisstraße zwischen Baach und Bürg.

Zu den geplanten Maßnahmen wird es am 16.6. eine Online-Informationsveranstaltung geben zu der vorab unter der E-Mail-Adresse Ausbau-K1914@rems-murr-kreis.de Fragen eingereicht werden können.

Auf Initiative von Vereinsmitglied Wolfgang Oechsle hat sich der Vereinsvorstand bereits zuvor, unabhängig von der nun geplanten Bürgerinformationsveranstaltung, mit dem Thema des Ausbaus der K1914 befasst. Das Thema lässt sich unserer Meinung nach aus dreierlei Perspektiven betrachten: Einmal generell aus der Perspektive der Baacher Bürgerschaft und daneben noch speziell aus der Perspektive von Radfahrern und der Fußgängern.

Folgende Überlegungen, Fragen und Vorschläge haben wir anlässlich der Informationsveranstaltung an Stadt und Landratsamt adressiert.

Die Darstellung zeigt eine nach den drei o.a. Interessengruppen gegliederte Darstellung von Zielen und daraus abgeleiteten Maßnahmenvorschlägen. Letztere sind unterteilt in „kleine“ und „große“ Maßnahmen. Unter kleinen Maßnahmen sind solche zu verstehen, die mit verhältnismäßig wenig Aufwand verbunden sind, während die als groß bezeichneten Maßnahmen etwas umfangreichere Vorkehrungen bedeuten könnten. Wobei beides nichts über den Wirkungsgrad aussagt, denn auch mit kleinen Maßnahmen können mitunter große Wirkungen erzielt werden, vor allem diese gut zusammenpassen und sich gegenseitig unterstützen.

Da Sie als Input für die Veranstaltung nicht um irgendwelche Darstellungen, sondern speziell um Fragen aus der Bürgerschaft gebeten haben, haben wir unser Ergebnis in gut handhabbare Einzelfragen umgesetzt, geordnet nach den o.a. Themenschwerpunkten:

1. Umwelt / Generelle Bürgerinteressen

1.1 Welche Maßnahmen sind vorgesehen, um zu vermeiden, dass mit dem Ausbau der K1914 eine neue Rennstrecke für den motorisierten Verkehr entsteht?

1.2 Wird der Ausbau der K1914 auch als Chance begriffen, die heutigen Beeinträchtigungen der Bürgerschaft durch Motorenlärm, Emissionen und Rasereien zu reduzieren? Oder wie wird zumindest verhindert, dass dass all dies noch zunimmt?

1.3. Wie wird verhindert, dass der Ausbau der K1914 zu einem Anstieg des Verkehrsvolumens führt, in dem er zusätzlichen motorisierten Verkehr anzieht oder schlimmstenfalls sogar neuen generiert?

1.4. Presseberichten zufolge handelt es sich bei dem Ausbau der K1914 zwischen Baach und Bürg um das „mit Abstand größte Straßenbauprojekt des Landkreises der kommenden Jahre (Baukosten 4 Mio Euro)“. Angesichts dieser Dimensionen drängt sich dem normalen Bürger zwangsweise die Frage nach der Verhältnismäßigkeit der Mittel auf. Ist diese Verhältnismäßigkeit in jedem Fall gegeben? Wurden auch andere, mit geringeren Eingriffen in Natur und Landschaft verbundene Lösungsvarianten betrachtet? Weshalb wird nun nicht mehr nur von einer Sanierung, sondern vielmehr von einem Ausbau der Straße gesprochen? Passt ein solcher Ausbau noch in die aktuelle, von Sorgen um unsere Umwelt und unser Klima geprägte politische Landschaft oder ist zu befürchten, dass man unter diesem Aspekt in einigen Jahren sagen wird „Weniger wäre mehr gewesen“?

2. Radfahrer

2.1. Wird der Ausbau der K1914 auch als Chance begriffen, die heute gegebenen Gefahrenstellen für Radfahrer zu entschärfen? Als Beispiel dafür sei die Einmündung der Straße „In der Au“ in die K1914 genannt, bei der Autofahrer die von Bürg kommenden Radfahrer sehr leicht übersehen können.

2.2. Dass mit dem Ausbau der K1914 nicht – wie zwischen Rettersburg und Öschelbronn geschehen – auch gleichzeitig neue, separate Radwege geschaffen werden, scheint Fakt zu sein, zumindest war darüber nichts zu lesen. Aber ist es stattdessen möglich, Radstreifen auf der Fahrbahn vorzusehen, ja wurden solche vielleicht sogar schon eingeplant? Gibt es für die Verbindung zwischen Winnenden und Bürg ein übergreifendes Radwegkonzept und spielt die K1914 darin eine Rolle? Oder setzt die Kommune in dieser Hinsicht mehr auf die beiden über Wirtschaftswege führenden Routen? Letztere (1.Weinberge,2.Gießübel) sind, weil getrennt vom motorisierten Verkehr, zwar zu bevorzugen, setzen aber Ortskenntnisse voraus und haben einen steileren Verlauf als die K1914, so dass auch die K1914 regelmäßig von Radfahrern benutzt wird – entweder weil sie nichts anderes kennen oder weil sie zügig vorankommen wollen.

3. Fußgänger

2.1. Wenn Baacher Bürger in den oberhalb von Baach gelegenen Wald (Naherholungsgebiet) gelangen wollen, müssen sie die K1914 überqueren. Weil es zwischen Höfen-Sportplatz und Bürg-Ortsmitte aber weder Fußgängerüberwege gibt noch sonstige Vorkehrungen, die Autofahrer zur Vorsicht bewegen könnten, ist die Überquerung der K1914 mit Gefahren verbunden. In der Anlage zum beigefügten Papier sind 4 Stellen identfiziert, an denen Fußgänger aus Baach heute die K1914 überqueren, zusammen mit einer Einschätzung des jeweiligen Gefahrenpotentials und Vorschlägen zu dessen Reduzierung. Diese Darstellung habe ich am 4. März d.J. an die Stadtverwaltung gesandt, von wo aus sie an die zuständige Behörde im LRA weitergeleitet wurde. Von dort  erhielt ich zwar zeitnah einen Zwischenbescheid mit dem Hinweis, dass man sich dazu zwischen LRA und Stadt Winnenden abstimmen werde, jedoch keine inhaltliche Stellungnahme. Daher nun auf diesem Weg die Nachfrage: Wie werden die vorgeschlagenen Maßnahmen beurteilt, insb. im Hinblick auf ihren Zielführungsgrad und ihre Umsetzbarkeit?

Für die Befassung mit diesen Fragen danken wir Ihnen, werte Vertreter des LRA und der Stadtverwaltung, bereits jetzt sehr herzlich! Wir freuen uns auf eine angenehme, von konstruktivem Austausch geprägte Veranstaltung. Danke, dass Sie trotz der coronabedingten Einschränkungen eine solche Veranstaltung online durchführen und den damit verbundenen Mehraufwand nicht scheuen – wir wissen das sehr zu schätzen!

Herzlichen Dank an Wolfgang Oechsle für die detaillierte Ausarbeitung und sein Engagement für unseren Ort!

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